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1. Was wünscht man sich im Hochsommer und will doch nicht wie durch einen Maffioso ermordet werden?

auf Eis gelegt, Bilderrätsel Redewendung Redeanwendung

01. auf Eis gelegt

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2. Was ist, wenn einem die Stimme versagt und es Rachen kratzt?

Frosch im Hals Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel

02. Hals im Frosch

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3. Was ist man, wenn man in einer großen Firma der nächste ist, der gefeuert wird?

Kanonenfutter Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel

03. Kanonenfutter

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4. Nicht nur Bauern sind klever! Was sagt man, wenn Verhaltensweisen und charakteristische Eigenschaften einer bekannten Person vorhergesehen werden können?

sein schwein am Gang erkennen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel

04. sein Schwein am Gang erkennen

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5. Was wird auch als Tinitus beschrieben?

Kuckuck im Ohr Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel inktoon toon Bild Illustration Grafik Sprichwort

05. Kuckuck im Ohr

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6. Nach einem heftigen Zusammenstoß ergibt sich meist ein Bluterguß oder blauer Fleck, und wird wie umgangssprachlich noch benannt?

Pferdekuß Pferdekuss Kuss Blutergut Hämatom Fleck Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

06. Pferdekuß

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7. Als Kind wurde man damit entweder aufgezogen oder daran zu sehr gezogen, dass es einen Windfang ergibt. Um welche anatomische Besonderheit handelt es sich?

Segelohr Windfang Schiff Ozean Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

07. Segelohr

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8. Wie wird es genannt wenn das Kind so plötzlich und schnell das Licht der Welt erreicht?

Sturzgeburt Sturz Geburt Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

08. Sturzgeburt

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9. Was wird im volkstümliichen so umschrieben, was sich im unteren Rücken ein plötzlich auftretender, stechender und anhaltender Schmerz ausdrückt?

Hexenschuss Hexenschuß Lumbago Rückenschmerz Schmerz Ischiassyndrom Lumbalsyndrom Lendenwirbel Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

09. Hexenschuß

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10. Was ist der Ort einer Aufzucht und dennoch blüht dort nur die spielreiche Phantasie?

Kindergarten Kita Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

10. Kindergarten

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11. Sowohl die Tierkreuzung als auch der Mensch können so benannt werden! Was wird hier gesucht?

Bärtiger Bär Tiger alter Mann Bart Rauschebart Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

11. ein Bärtiger

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12. Was kann sowohl als Fakirequipment als auch Teil der menschlichen Anatomie und zugleich anzügliches Handwerkzeug benannt werden?

Nagelbett Fakir eqipment Anatomie Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

12. Nagelbett

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13. Welche Gattung Mensch zeichnet sich durch hochtrabendes und besserwisserisches Geschwafel aus und mag den Anschein erwecken, besonders intelligent zu sein?

Klugscheisser Klugscheißer Intelligenz bolzen Unsinn Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

13. Klugscheißer

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14 . Ob Mann, ob Frau, vor einem jeden Event tut man sich hübsch machen! Oder wie wird das noch gleich genannt?

Aufbretzeln Bretzeln Make up Party Vorbereitung Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

14. Aufbretzeln

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15. Wann ist man jemanden zu nah und gefährlich an der Grenze gekommen oder hat diesen gar geärgert?

auf den Schlips treten getreten fühlen jemanden ärgern Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

15. auf den Schlips treten

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16. Was tut ein Geschichtenerzähler, wenn er jemanden dazu bringen will, etwas Unwahres glauben zu lassen?

jemanden einen Bären aufbinden auf binden Geschichtenerzähler Unwahrheit Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

16. einen Bären aufbinden

Der Volksmund wußte sich zu helfen die Bedeutung einer Lüge zu erklären und erfand Geschichten und Annekdoten. Eine handelt von einem Trupp Jägern, die in einem Wirtshaus essen und trinken, ohne dafür bezahlen zu können. Sie überredeten den Wirt, einen soeben eingefangenen Bären als Pfand zu akzeptieren, den sie alsbald einzulösen versprachen. Erst als die Jäger verschwunden waren, bemerkt der Wirt auf welchen für ihn unvorteilhaften Handel er sich hat ein eingelassen. Denn: Was in aller Welt sollte er mit einem lebendigen Bären anfangen?




17. Der Kampf gegen das Alter in einem Wort?

Gebrechen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

17. Gebrechen

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18. Was ist schön und kann Nüsse zerbrechen?

Knackarsch Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

18. Knackarsch

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19. Wie macht sich spontane Entkleidsamkeit durch ausrasten und verlieren der Beherrschung bemerkbar?

aus der Haut fahren Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

19. aus der Haut fahren

Das Abstreifen der menschlichen Hülle ist schier unmöglich, es sei denn es liegen besondere Umstände vor! Diese Redensart wurde seit dem 16.Jahrhundert für Wut, Schmerz und Ärger verwendet, ist heute aber (trotz der Bildhaftigkeit) eher zu einer Floskel geworden, die literarisch nicht mehr genutzt wird.




20. Was machen Scherzkekse?

jemanden auf die Schippe nehmen Scherz Joke Unsinn Veralbern Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

20. auf die Schippe nehmen

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21.Was ist Retroperistaltik?

Erbrechen Kotzen Übergeben Reiern speien würgen hoch Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

21. Erbrechen

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22. In welchem Film geht es um die Vergänglichkeit im Unendlichen?

Der Tod steht ihr gut Death becomes her Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

22. der Tod steht ihr gut

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23. Was tut man beim Monatswechsel vom April zum Mai?

Die puppen tanzen lassen Party Ausgehen Vergnügen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

23. die Puppen tanzen lassen

Es ist ein salopper Ausdruck für Mädchen oder junge Frau die (für Geld) im Varieté und Tingeltangel tanzte. In diesem und übertragenen Sinn ist diese Redensart erst seit Beginn des 20.Jhd. nachweisbar.




24. Wann ist Halligalli angesagt?

ist die Katze aus dem Haus tanzen die Mäuse auf dem Tisch Halligalli Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

24. ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch

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25. Wieso fühlt man sich bei Eigenreklame immer so entblößt?

seine Haut zum Markte tragen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

25. seine Haut zum Markte tragen

Der Handel mit Fellen und Häuten war früher ein normales Geschäft und wurde auch als Zahlungsmittel bei rechtlichen Vergehen angesehen. Die Redensart bezieht sich also stark auf den Handelsbereich, wobei eigentlich der Mensch (bildlich) sein letztes Eigentum veräußert oder sein Leben riskiert. In der neueren Umgangsprache hat sich diese Bedeutung eher als scherzhafte Verhüllungsformel ausgebildet!




26. Wann wird man zum Zermürben unablässig befragt?

durch den Wolf gedreht Fleischwolf Mangel nehmen zermürben unablässig befragt Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

26. durch den Wolf gedreht

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27. Was haben Schränke verschieben und eine Lebenssituation gemeinsam?

Verrückt sein Irre Irrenhaus plemm plemmplemm salopp durchdrehen nicht alle Tassen im Schrank haben spinnen eine Meise haben einen Dachschaden haben einen Haschmich haben einen Knacks haben einen Knall haben einen Macke haben einen Pieps haben piep einen Rappel haben einen Stich haben einen Tick haben einen Vogel haben einen Webfehler haben Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

27. verrückt sein

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28 . Wann können große Geschäfte liquide sein?

Dünnpfiff Geschäfte liquide Durchfall Diarhoe Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

28. Dünnpfiff

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29. Wann ist eine Situation unabänderlich und eine Aussage unverrückbar bestätigt?

Situation unabänderlich Aussage unverrückbar bestätigt da beißt die Maus keinen Faden ab beisst

29. da beißt die Maus keinen Faden ab

Schriftliche Belege der Redensart sind seit ungefähr Mitte des 17. Jahrhundert überliefert. Zur Herkunft gibt es mehrere Deutungen:
1. Am beliebtesten ist diejenige, die einen Bezug zu der Fabel "Der Löwe und die Maus" sieht. Danach befreit die Maus den im Netz gefangenen Löwen, indem sie die Schnüre durchbeißt. Wenn also die Maus keinen Faden durchbeißt, ist der Löwe unabänderlich gefangen.
2. Eine andere Deutung beziehen sich auf die heilige Gertrud, die Schutzpatronin gegen Mäuse. Die Maus (eine Verkörperung des Teufels) reizte Gertrud nach einer Legende beim Spinnen wiederholt dadurch, dass sie den Faden abbiss. Der 17. März, der Namenstag der Gertrud, spielt im bäuerlichen Kalender eine große Rolle, weil er den Beginn der Feldarbeit anzeigt. Da dies gleichzeitig das Ende der winterlichen Spinn- und Webarbeiten bedeutet, haben sich Sprichwörter ausgebildet, die einen Zusammenhang zwischen Gertrud mit der Maus und dem "unabänderlichen" Wechsel der Jahreszeiten herstellen, beispielsweise (österreichisch): "Gertrud hört mit Spinnen auf, sonst läuft die Maus den Faden auf und beißt ihn ab." Darstellungen der Legende sind seit etwa 1400 überliefert.
3. Eine andere Deutung bezieht sich auf die Mausefallen im Feld. Sie waren früher so angelegt, dass durch das Anknabbern eines Fadens unter der Erde, den die Maus für eine Wurzel hält, die Falle zuschnappte.
4. In den Vorratskammern wurde früher der Speck mit einem Nagel an der Decke befestigt, damit die Mäuse ihn nicht auffraßen.
5. Es galt als richtig, was in Bibel und Gesetz schwarz auf weiß lesbar gedruckt vorhanden war. Früher waren die Blätter in Büchern nicht geklebt oder geklammert, sondern mit Fadenheftung verbunden. Hatte die Maus den Faden abgebissen, fehlten bald die Seiten über deren Inhalt ließ sich dann trefflich streiten.
6. Stammt von einem Schneider, der seinem Kunden versicherte, dass sein Stoff bei ihm sicher aufbewahrt würde.




30. Wann sollte Vorsicht sowohl beim Kauf als auch beim Umgang mit Frauen geboten sein?

Eisprung Frau Periode Kind bekommen kriegen Geburt Jugentlich rote Welle Zyklus Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

30. der Eisprung

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31. Was wird durch eine penetrante Aufdringlichkeit zu einem Lästig werden?

jemanden auf den Sack gehen nerven belasten belästigen aufdringlich lästig penetrant Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

31. jemanden auf den Sack gehen

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32. Wann darf man einen Vogel haben und trotzdem das Ziel treffen?

wie eine Nachtigall das hohe C trällern singen zerspringen Glas Vogel Gesang Vogelgesang KollKoloratursoubrette Leichter Koloratursopran Tenor Oper Schwingung Wellen physikalisches Phänomen Ohrenbetäubend Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

32. wie eine Nachtigall das Hohe C trällern

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33. Womit baut man etwas anderes, um ans richtige Ziel zu gelangen?

Eselsbrücke Hilfestellung Gedächtnisstütze Umweg hilfreich  Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

33. die Eselsbrücke

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34. Wie ist eine bestimmende Wetterlage geeignet sich einen Vorteil zu sichern?

seine Schäfchen ins Trockene bringen retten Vorteil sichern Wetter Bauernregel Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

34. seine Schäfchen ins Trockene bringen

eschichtliche Ergänzung: eine Verwendung dieser Wendung ist belegt bis ins Jahr 1597 und bezieht sich wohl auf die Krankheitsanfälligkeit der Lämmer, dessen Wollkleid wohl nicht ausreichend entwickelt war. Andere Möglichkeit wäre das Massensterben ganzer Schafsherden verursacht durch die in sumpfigen Wiesen lebenden Schaf- oder Leberegel.




35. Was ist nur eine Kleinigkeit von Entfernung und trotzdem soweit, bedenke man die Dimensionen?

Katzensprung kurze Entfernung Leichtigkeit Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

35. der Katzensprung

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36. Wer kann einer Leseratte Konkurrenz machen und doch nur imaginären Lochfrass verursachen?

Bücherwurm Bücherwürmer Bücher Buch Wurm Würmer Leseratte belesen Bibliothek wissenswert Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

36. Bücherwurm

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37. Was passiert wenn man außergewöhnlich oder nicht massengerecht ist?

aus dem Rahmen fallen außergewöhnlich massengerecht herausragend herausstechend einzigartig Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

37. aus dem Rahmen fallen

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38. Wann, wenn nicht beim Wehklagen eines Gebäudeteilnehmers erklingt, erweicht sich so manches Herz?

heulen wie ein Schloßhund Schlosshund Wehklagen Herz erweichend jaulen  Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

38. Heulen wie ein Schlosshund

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39. Was glaubt man, wenn es allen um einen passiert, selbst einem nicht und man wünscht es sich doch aus vollem Herzen?

Armor muss blind sein Liebe Valentinstag heilig  Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

39. Amor muss blind sein

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40. Wie wird jemand für seine pingelige, pedantische Korrektheit bezeichnet?

Erbsenzähler pingelig pedantisch Korrektheit Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

40. Erbsenzähler

Dieer umgangssprachliche Begriff für eine pingelige Korrektheit (Pedanterie) stammt von einem Ausspruch eines Zeitgenossen über Karl Baedeker, einen Herausgeber von Reiseführern. Beim Besteigen des Mailänder Doms ertappte der westfälische Freiherr Gisbert von Vincke 1847 Baedeker dabei, wie dieser alle 20 Stufen stehen blieb und eine trockene Erbse von der Westen- in die Hosentasche steckte. Mit 20 multipliziert, ergab die Zahl der Erbsen plus Reststufen die präzise Stufenangabe für den späteren Reiseführer. Beim Abstieg machte er dann die Gegenprobe. Eben jener Genauigkeit verdankt er vermutlich auch seine Verewigung in Jacques Offenbachs Operette „La Vie Parisienne“, in deren englischer Übersetzung es heißt: „Kings and governments may err, but never Mr. Baedeker“. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Erbsenzähler)




41. Wie wird sowohl der aus dem orientalisch Märchen kommende Dschinn und der hochprozentig alkoholische Gin im umgangsprachlichen noch genannt?

Geist Flasche Flaschengeist Orient Märchen Spirit Bottle Alkohl Gin Dschinn Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik

41. Geist aus der Flasche

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42. Jede größere Großstadt besitzt ein solches Objekt. Es wird bestiegen und als Wahrzeichen gesehen. Was ist also als Signalverbreitungsanlage oder als Ausguckmöglichkeit zu gebrauchen?

Fernsehturm Wahrzeichen Signalanlage Aussicht plattform Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

42. Fernsehturm

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43. Wann erlaubt man sich mit jemanden einen Scherz oder macht absichtlich falsche Hoffnungen?

Nase Scherz herumführen narren falsch Hoffnung Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

43. an der Nase herumführen

Diese Redewendung stammt von alten Zeiten der Tierbändiger, welche Ringe an empfindlichen Körperstellen befestigten, um die Tiere in der Gewalt zu haben. Zumindest hat auch Luther den Ursprung erklärt in "Tischreden" (1568, Bl. 414b). Ebenfalls in Goethes "Faust" findet sich mehrfach Verwendung.




44. Wann bieten sich mehrere Handlungsmöglichkeiten oder wird eine Weggabelung zu einer Richtungswahl?

an einem Scheideweg stehen Weggabelung Entscheidung treffen Y Lebensweg scheiden Wahl Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

44. an einem Scheideweg stehen

Die Metaphorik des hat sich an mancherlei Bildern konkretisiert. So auch in der Verdinglichung des Buchstabens Y oder auch das Motiv des sich gabelnden Weges. Der Mensch, der sich als Wanderer auf seinem Weg des Lebens befindet, sieht sich die richtige (rechte) Fortsetzung seines Weges zu erkennen oder überhaupt eine endgültige Wahl des Wegzieles zu treffen. In der Literatur findet sich ebenfalls eine Anekdote bei bei Wieland über Herkules (Werke 9,5): "Der großen Wahrheit voll, dass alles eitel sey, stellt Fanias der Weise, wie Herkules auf den (...) hin."




45. Was muss man tun, um sich mit einer unangenehmen Sache abzufinden oder Nachteile zu erdulden, wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen möchte?

Was muss man tun, um sich mit einer unangenehmen Sache abzufinden oder Nachteile zu erdulden, wenn man ein bestimmtes Ziel zu erreichen möchte Kröten schlucken Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

45. Kröten schlucken

Diese Redewendung wird oft im politischen Kontext verwendet, wenn Kompromisse eingegangen werden müssen.




46. Was tut man, wenn man sich nicht gerecht behandelt fühlt und darauf besteht, was einem zusteht?

auf sein Recht pochen ungerecht besteht zusteht gerecht  Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

46. auf sein Recht pochen

Mit dieser Redewendung wird gleichsam eine Trotzhaltung betitelt durch ein wehementes Auf-etwas-bestehen und ein übertriebenes Selbstvertrauen zeigt. Bei Luther findet sich die Analogiebildung bezüglich des Glaubens!




47. Wie bezeichnet man spöttisch einen kleinen Gernegroß?

Gernegroß abgebrochener Zwerg Dreikäsehoch spöttisch Spott Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

47. der Dreikäsehoch

Schon 1767 im "Versuch eines bremisch-niedersächsichen Wörterbuchs" (Bd. 2, S. 762) wurde aufgeführt: "Een Junge twe Kese hoog: ein kurzer Junge". Im niederdeutschen Raum machte man früher vor allem auf Höfen Laibe nach Holländer Art in Form von Kugeln oder Wagenrädern. Sie gaben daher das Maß. Aber auch im französischen wurde eine solche Maßbetitelung angewand. Ursprünglich "a pein haut comme trois pomme" (wörtlich: kaum drei Äpfel hoch). Aber die nun deutsche Abwandlung stammt eher vom französischen "Caisse" (dt. Kiste/Kasten).




48. Was tut man, wenn man etwas Unglaubliches oder schier Unwahrscheinliches erlebt hat, oder Vorsicht geboten ist?

Pferde vor der Apotheke kotzen sehen Unglaublich Unwahrscheinlich Vorsicht geboten Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

48. Pferde vor der Apotheke kotzen sehen

Oft wird in dieser Redewendung noch Zusätze verwendet wie im schwäbischen: "Der lässt fünf grad sein und sechse krumm". Es wird in der "Zimmerischen Chronik" (II, 300) von Einem seines untreuen Weibs berichtet, welches er deshalb angeklagt haben soll. "Aber derselbige guet herr het ein verdewigen magen, sahe durch die finger, ließ fünf gerade sein."
"Man muß das krumme ins schlimm (mittelhochdeutsch: slimpschief) schlagen, so wirds eben. Und man muß bisweilen lassen fünff gerade seyn." (1639 bei Lehmann S.786.)




49. Wann ist man nachsichtig und nimmt es nicht so genau?

fünfe gerade sein lassen nachsichtig nichtgenau nehmen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

49. Fünfe gerade sein lassen

Oft wird in dieser Redewendung noch Zusätze verwendet wie im schwäbischen: "Der lässt fünf grad sein und sechse krumm". Es wird in der "Zimmerischen Chronik" (II, 300) von Einem seines untreuen Weibs berichtet, welches er deshalb angeklagt haben soll. "Aber derselbige guet herr het ein verdewigen magen, sahe durch die finger, ließ fünf gerade sein." "Man muß das krumme ins schlimm (mittelhochdeutsch: slimpschief) schlagen, so wirds eben. Und man muß bisweilen lassen fünff gerade seyn." (1639 bei Lehmann S.786.)




50. Wann nutzt jemand eine Situation unaufrichtig aus, um sich einen Vorteil zu verschaffen?

falscher Fünfziger Fuffziger Fuffjier unterjubeln Vorteil unaufrichtig Situation Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

50. einen falschen Fünfziger unterjubeln

Ursprünglich ist diese Redewendung auf eine Person gemünzt, die unaufrichtig oder unzuverlässig sei. Die ursprüngliche Gebräuchlichkeit ist die From "falscher Fuffziger (Fuffzjer)", die auf die berlinerische Herkunft schließen lässt. Da damit wohl eine Fünfzig-Pfennig-Münze gemeint war, dürfte der Ursprung um 19./20.er Jahrhundertwende stammen.




51. Wie muss man sich ernähren, wenn man arm ist und keine Ersparnisse hat?

von der Hand im Mund leben Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

51. von der Hand im Mund leben

Diese Redewendung bedeutet zu leben, indem das eben verdiente Geld immer wieder für das tägliche Brot ausgegeben werden muss und nichts zurück gelegt werden kann. Es gibt auch gleiche Redewendungen im Englischen "They have but from hand to mouth" oder im Französischen "Vivre au jour le jour" bzw. "gagner sa vie au jour le jour". In scherzhafter Abwandlung (wie auch dargestellt) wie es einem Zahnarzt nachgesagt, der davon lebt, dass er anderen mit der Hand in den Mund fährt.




52. Wie bringt man jemanden schonend die Wahrheit bei und verhüllt die Information, oder deutet die Kritik nur an?

Wahrheit schonend verhüllt Information Kritik andeuten durch die Blume sagen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

52. etwas durch die Blume sagen

Bei der Brautwerbung war es an den Höfen im Mittelalter Brauch, dass das Mädchen dem Freier eine bestimmte Blume überreichte, wenn sie ihn abweisen wollte. Wenn also ein Edelmann um eine Dame warb, war dies für sie eine große Ehre, da der Edelmann hierbei auch z.B. durch einen Kniefall Demut bewies. Wenn die Dame jedoch kein Interesse hatte, schenkte sie ihm, statt ihn mit Worten von sich zu weisen. In Deutschland und der Schweiz wurde dafür weitgehend Schabab (Nigella damascena) oder die Kornblume verwendet, in Lüttich galt dagegen die Klatschrose als Zeichen der Abweisung. Dies gab dem Mann die Möglichkeit sich zurückzuziehen, ohne das Gesicht zu verlieren. Somit bezieht sich die Redensart auf die sogenannte Blumensprache, bei demnach jede Blume eine bestimmte verschlüsselte Bedeutung zukommt, so dass eine Information durch die Blume in eine Verhüllung gekleidet ist, den Empfänger schont.
Schon die antike Rhetorik kennt den Begriff "flosculus" (Blümchen) für eine verhüllende (verblümte) Rede. Daraus wurde im 17.Jhd. der deutsche Begriff "Floskel".
Gelegentlich findet man auch die ironische Erwiderung: "Vielen Dank für die Blumen" mit der Bedeutung "ich habe die versteckte Kritik verstanden"




53. Wann betreibt man großen Aufwand um einer geringfügigen Sache willen zu treiben?

mit Kanonen auf Spatzen schießen großen Aufwand um einer geringfügigen Sache treiben Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

53. mit Kanonen auf Spatzen schießen

Das Rohr auf Latein "canna" hat über das italienische "cannone" (große Röhre) zum Deutschen zur Kanone (Geschützrohr) geführt. Diese Übernahme geschah vermutlich zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert, als die Kriegstechnik mit französischen und italienischen Ausdrücken versehen war. Der Spatz ist gegenüber dem Geschütz ein denkbar unterlegener Gegner, so dass die Wendung einen starken (und damit erheiternden) Kontrast enthält. Im Getümmel und Übereifer wird daher meist vollkommen überreagiert, die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt.




54. Wann ist man aufmerksam, behandelt jemanden sehr liebevoll und erfüllt jeden Wunsch?

auf Händen tragen jeden Wunsch erfüllen aufmerksam liebe liebevoll Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

54. jemanden auf den Händen tragen

Die Redensart stammt aus der Bibel. In Matth. 4,6 heißt es: "Der Herr hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen, damit dein Fuß an keinen Stein stößt." Von daher ist die Redensart schon in die Minnedichtung des 12. Jahrhundert eingedrungen und ist seither geläufig.




55. Wann fühlt man sich durch Überbeanspruchung am Ende seiner Kräfte?

auf dem letzten Loch pfeifen Überbeanspruchung am Ende seiner Kräfte Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

55. auf dem letzten Loch pfeifen

Diese Redensart wird gern verwendet um einen gesundheitlichen, emotional oder gar finanziellen schlechten Zustand zu beschreiben.
"Man ist schwer krank, ist am Ende. Man hat sein Vermögen fast ganz durchgebracht, oder steht am Rand des Grabes."
Sicherlich bezieht sich ursrpünglich diese Redewendung auf die Löcher eines Blasinstruments. Schon seit dem 17. Jahrhundert ist es schriftlich belegt mit dem Schelmenroman von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen "Simplicissimus teutsch" (erschienen 1668): "Er sagte, ich werde aus dem Loch pfeifen!"
Ebenfalls in Goethes "Faust" wird die Redensart angewandt:
„Da lachte die Vergifterin noch:
Ha! Sie pfeift auf dem letzten Loch." (380, Frosch).




56. Wie beweist man volles Vertrauen zu jemandem und bürgt mit dieser Aussage für ihn?

seine Hand ins Feuer legen volles Vertrauen bürgen Aussage Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

56. seine Hand ins Feuer legen

Im Mittelalter musste der Beschuldigte beim "Gottesurteil" seine Hand tatsächlich ins Feuer legen, um seine Unschuld zu beweisen. Blieb sie unversehrt oder heilte gar rasch, dann galt seine Unschuld erwiesen. Trat dies nicht ein wurde am Ausmaß der Verbrennungen angeblich der Umfang der Schuld erkannt werden. Stellvertretend konnte sich aber auch eine andere Person anstelle des Angeklagten dieser Probe unterziehen, wenn er von dessen Unschuld überzeugt war.
In diesem Zusammenhang kommen andere Proben ebenfalls in Betracht.
Der "Kesselfang", das Greifen in kochendes Wasser.
Oder die "Eisenprobe", welche bereits im 12. Jhd. Rechtsgebrauch findet und näher geschildert wird: "der daz îsen gluoet unde ez danne hin treit, einem an die hant leit, ist er rehte dar chomen, daz han wir dicke wol vernomen, daz viur in nine (nicht) brennet".
Ebenfalls Hans Sachs (1494-1576) ist diese Form des Gottesurteil noch bekannt. Er schien nicht davon überzeugt, so dass er es verspottet in seinem Fastnachtspiel "Das heiß Eisen". Eine der Untreue beschuldigte Ehefrau wird darin von ihrem Gatten aufgefordert:
"Flucks nimb das Eyssen, weil es ist heiß,
vnd trag es sittlich auß dem kreiß,
das ich darbey mög nehmen ab,
was for ein frommes Weib ich hab!"
Aus diesen ganzen Ritualen entstammte wohl auch die Redewendung "Deshalb verbrenne ich mir nicht die Finger" (davon lass ich lieber die Finger).




57. Wie kann man eine plumpe Anmache, einen großen Erfahrungsschatz oder Durchsetzungsvermögen diskret umschreiben?

zeigen wo der Frosch die Locken hat plumpe Anmache Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

57. zeigen, wo der Frosch die Locken hat

Witz:
Ein Frosch mit Badehose sitzt auf einem Seerosenblatt und singt unentwegt: "Ich bin ein lieber Schwan". Eine Ente schwimmt vorüber und fragt: "Warum singst du das?". Darauf zieht der Frosch die Badehose runter und die Ente ruft erstaunt: "Mein lieber Schwan! Da hat also der Frosch die Locken!"

Aus rein biologischer Sicht ist wohl klar, dass ein Frosch keine Haare besitzen kann. Aufgrund dieser unmöglichen Tatsache wird dieser Vergleich aufgeführt. Es kann mehrfach interpretiert werden in Stärke, Können, Verlangen oder aufschwellender Potenz. Letzteres wird mit Revier oder Besitz (besonders einer sexuellen Begierde) verwendet, welches man streitig macht oder zu verteidigen sucht. In der ‚Stärke’ gibt es einen Vergleich mit „zeigen, wo der Hammer hängt“ als Ausdruck seiner Kraft. Das ‚Verlangen’ kann mit „zeigen, wo Barthel den Most holt“ vergleichen. Alle diese Redewendungen verdeutlichen ein Zeichen von übermäßigem Selbstbewußtseins, pubertären Potenzverhaltens und lasziv unterschwelliger Gewaltbereitschaft!
Anders ist es mit dem ‚Können’. Dieses kann wohl mit dem Synonym „dem Ingenieur ist nix zu schwör“ verglichen und in Verbindung des Sinns „einer Glatze eine Locke drehen” gebracht werden. Entweder ist hier ein wahrhafter Könner und Meister seines Faches, ein Überheblicher oder ein Hochstapler am Werk, da aus nichts meist nichts gemacht werden kann, was nicht heißt, dass man es nicht versuchen sollte.




58. Warum sagt der Kettenraucher diesen gesuchten Spruch, wenn er etwas Wertloses, Unnützes oder Sinnloses sieht?

das kann man ja in der Pfeife rauchen Kettenraucher Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

58. ,,Das kann man in der Pfeife rauchen!"

An dieser Stelle muss Inktoon sich bisweilen entschuldigen, denn die ergiebige Phrasologie-Recherche fiel diesmal bis zur Veröffentlichung sehr dürftig aus! Es konnte ein Link über den Wistleblowjob gefunden werden, der recht amüsant ist: http://www.stupidedia.org/stupi/Artikel,_den_man_in_der_Pfeife_rauchen_kann




59. Was sagt man, wenn man höchst erstaunt, unangenehm überrascht oder hochgradig verwundert ist?

mich laust der Affe höchst erstaunt unangenehm überrascht hochgradig verwundert Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

59. ,,Mich laust der Affe!"

Diese Redewendung und deren Abwandlungen sind in der kunsthistorischen Nutzung sehr verbreitet gewesen.
Im Mittelalter wurde es durch Heinrich Steinhöwel im "Esopus" 1476 beschrieben und mittels einer Holzschnittzeichnung dargestellt. Martin Luther, der die lebhafte Wirkung der Fabelsammlung unterstützte, fungierte auch als Kritiker dieser Ausgabe.
Eine umgangssprachliche Legende besagt, dieser sogenannte Ausruf eines Betrachters eines sehr großen Gemäldes (ca. 18.Jhd.) im Schloss Schönbrunn in Wien bei einer Führung zurück zu führen sei: „Mich laust der Affe!“. Mit der Darstellung von Affen auf Menschen bei dem sogenannten Lausen, wurde angenommen, dass diese ‚Dienstleistung’ auch am Hofe durch geführt wurde.
Auch auf dem Gemälde ‚Affentheater“ von Annibale Carracci 16.Jhd. (Uffizien in Florenz) laust genau so ein Affe sitzend auf der Schulter eines lachenden Bürgers in dessen Haaren. Das sogenannte Lausen ist aber in Wirklichkeit ein Suchen von salzigen Hautschuppen.
Verbreitet wurde diese Beobachtung durch die Kameltreiber oder Gaukler mit ihren Affen. Die zu unterhaltende Zuschauermenge ahnte von dem ‚Lausen’ nichts. Die possierlichen Affen trugen Kunststücke vor, verkauften Lose, indem sie mit dem Hut in der Menge herumgingen. Wenn dann unerwartend der Affe auf einen Rücken oder einer Schulter eines Zuschauers sprang, war dieser erwartend erschrocken. Zumal der Affe dann nach den salzigen Hautschuppen suchte, und die Menge wohl annehmen müsste, dass der Betroffene Ungeziefer hätte. Dieser war natürlich peinlich berührt, dass der Affe es sofort entdeckt habe. Diese Reaktion des Betroffenen steigerte den Spott und das Gelächter der Menge, was wiederum mehr Leute anzog dem Schauspiel beizuwohnen. Dies hatten die Gaukler wohl beabsichtigt.
Ebenfalls beim Reiten eines Kamels saß wohl ein Affe immer auf dem Kopf oder dem Hals des Kamels. Unglücklicherweise waren Kinder arg erschrocken, wenn sie auf dem Kamel reiteten, denn sie hatten das Äffchen vorher nicht gesehen. Der Ausdruck, den das erschrockene Kind machte, als es dann von dem Äffchen in dessen Absicht auf der Suche nach Salzpartikeln beklettert wurde, wurde alsbald im Berlinerischen zu einer Redewendung ‚Er sitzt wie der Affe uf’t Kamel’ für: ‚Er reitet sehr ungeschickt’.
Die Übertragung vom Gassenjargon ins Hochdeutsch ist wahrscheinlich im 19. Jahrhundert in Berlin entstanden, wo die Wendung ‚Ik denke, der Affe laust mir’ in etwaige gebildete Form: "Ik denke, mir soll der Affe frisieren".




60. Wie wird man betitelt, wenn man wunderliche, verrückte oder sonderbare Einfälle hat, oder gar einer fixen Idee nachjagt?

Grillen im Kopf haben verrückt sonderbare Einfälle fixe Idee Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

60. Grillen im Kopf haben

Man spricht auch davon, wenn einem die Gedanken durch den Kopf schwirren, dass ‚einem der Kopf brummt’ oder es ‚bei jemanden im Oberstübchen rappelt. Dies mag vielleicht der Anlaß des Vergleiches mit Schwärmen von unangenehmen Kleinstgetieren im Kopf gewesen sein. Viele Getiere finden sich in den bildlichen Darstellungen der Literatur: ‚Mottenkopf’, ‚Mücken im Oberstübchen’, ‚Raupen im Kopf’ oder ‚man habe nichts anderes im Kopf als einen Bienenschwarm’. Die Grille ist ein Insekt, das früher (neben der Feldgrille) als Hausgrille (Heimchen) auch in Wohnungen, Backstuben usw. heimisch war und dort als Ungeziefer galt. Man sah sie sogar als Krankheitserreger an. Man sprach dabei von der „Grillenkrankheit”, die den Menschen quälen konnte. Grimmelshausen gebrauchte in seinem „Simplicissimus“(1668) eine ähnliche Wendung: ‚Wiewohl ich dieses Possens halber
Noch lange hernach grandige
Grillen im Capitolio hatte.’.
Lessing verglich seine Kritiker mit "Grillen, die am Wege schwirren". Offenbar ist das unnütze Treiben dieser Tiere mit diesem Vergleich abwertend auf Menschen übertragen worden. Die Redensart ist mit ihren Varianten eine Lieblingswendung des 16.-18. Jahrhunderts und auch bei Goethe sehr häufig.




61. Wenn man jemanden im Stillen begehrt und insgeheim ihn anflirtet, was tut man dann?

ein Auge auf werfen begehren anflirt Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

61. ein Auge auf jemanden werfen

Der Ausdruck "einen Blick werfen", sein Auge auf etwas werfen wird vom Dichter und Minnesänger Wolfram von Eschenbach (1160-1220) ("Parzifal" 510,2) mit einem etwaig gewaltsamen Scherz konkretisiert:
„(...)maneger sîniu ougen bolt,
er möht ûf einer slingen
zu senfterm wurfe bringen. (...)“

Das "Augen zuwerfen" wird im Märchen der Geb. Grimm KHM. 32 "Der gescheite Hans" wörtlich genommen. In diesem geht es um die Brautwerbung einer klugen doch armen Jungfrau durch einen reichen doch ungeschickten Narren. Er will sie gern freien und fragt nach der Mutter Einwilligung. Diese erkennt die Umstände und stimmt mit Bedenken zu. In mehreren Anläufen und mit unterschiedlichen Ratschlägen beehrt er die Jungfrau. Erfolglos kehrt er zur Mutter zurück, die selbst die Brautwerbung übernehmen will. In ihrer Abwesenheit rät sie ihm das Haus in Ruhe zu halten wegen einer brütenden Gans, damit diese nicht aufschrecke. Er hält sich nicht an die Weisung und versucht ein klägliches Unterfangen, um seine Untat zu vertuschen. Die Mutter kehrt heim, er offenbart ihr seine Fehler und sie verzeiht ihm. Und gibt ihm zum Eintreffen der Braut einen letzten Rat: „(...) er sollt sich nur jetzt züchtig halten, denn die Braut käme, daß er sie fein freundlich empfahlen und grüßen sollte und die Augen also höflich und fleißig in sie werfen. (...)” Er stimmt zu, reinigt sich und geht in den Stall zu den Schafen, um sich Vorrat zu verschaffen, um der Mutter Rat fleißig umzusetzen.
Ein lesenswertes Märchen mit interessantem Ausgang.




62. Wie haut man jemanden nach Geld an?

nach Geld anhauen Mäuse pumpen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

62. Mäuse pumpen

Dieser Ausdruck ist scheinbar eine berlinerische Mundart wie andere, z.B. ein "Pfund" bedeutete ein Zwanzig-Mark-Schein, oder ein "Sechser" für ein 5-Pfennig-Stück galt als man ihn eingewickelt dem Leierkastenmann aus dem Fenster zuwarf. Geld hat viele Synonyme über die Zeit bekommen: Mücken, Moneten, Knete, Pinkepinke, Penunzen, Piepen, Zaster, Moos, Schotter, Mammon, Kies, Kohle, Koks und auch Mäuse. Diese Assoziation wiederum ist wohl zurückzuführen auf ihre argen Ungezieferzeiten, welche mit dem "Rattenfänger von Hameln" ihre literarische Ewigkeit gefunden haben. Die Kombination mit Pumpe entstand wohl aufgrund der großen Vielzahl von Pumpen in Berlin. Das Leitungssystem war nicht ausgebaut und jeder Haushalt holte sein Wasser von der Straße von der Pumpe. Doch der Wortstamm läßt sich bis zu frühen Sprachkulturen zurückverfolgen:
-aind. bimba "Scheibe, Kugel"
-griech. βομβύλη bombýle "Gefäß mit engem Hals"
-alban. bombólë "Gasflasche"
- lett. bam̃ba, bum̃ba, Ball", pumpe "Buckel, Beule"
-romanisch bomba "kugelrundes Gefäß"
-it. bomba "mit Sprengstoff gefüllte eiserne Kanonenkugel"
-iberoromanisch "Gefäß zum Wasserschöpfen im Schiff > Pumpe"
-katal., span., port. bomba "Pumpe"
Schon 1687 wurde der Begriff ‚Auf Pump’ (auf Vorschuss) von rotw. pompen "borgen" geprägt, 1755 pumpes "Schuld", 1774 auf pump "auf Vorschuss" (nach Kluge der
Vergleich: Geld herbeischaffen, wie man Wasser pumpt.)
Im niederhochdeutschen besteht der Begriff seit 1781 in der Burschensprache pumpen "borgen".




63. Wann erledigt man mehrere Aufgaben in einem Arbeitsgang?

Sieben auf einen Streich mehrere Aufgaben in einem Arbeitsgang Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

63. Sieben auf einen Streich

In einem wohlbekannten Märchen rühmt sich das Schneiderlein mit nur einem Schlag alle Fliegen erlegt zu haben, weil sie ihn nervten als sie um sein Mus schwirrten.
In Johann Babtist Fischarts freier und dichterische Übersetzung im Jahr 1575 des zweiten Buches "Gargantua"(1534) der fünfteiligen Ritterparodie von François Rabelais wird bereits auf das Märchen angespielt: "Ich will euch töten wie die Mucken, neun auf einen Streich, wie jener Schneider"




64. Wie wird sexuelle Untreue in der Öffentlichkeit publiziert?

jemanden Hörner aufsetzen sexuelle Untreue Öffentlichkeit publiziert Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

64. jemanden Hörner aufsetzen

Diese Redewendung weißt sehr viele Bedeutungen auf. Die genaue Herkunft ist ungewiss, da viele plausible Hypothesen existieren.
Ausschlaggebend sind in jedem Fall die Hörner. Der betroffene Gatte heißt ‚cornuto’, Hornträger. Derjenige, der ihn zum Hahnrei gemacht hat, heißt ‚cornutor’ Hornaufsetzender.
Der betrogene Ehemann ist ehrlos und zwar in mehr als einer Hinsicht. Die Untreue seiner Frau gibt Anlass zum Zweifel nicht nur an seinen sexuellen Kapazitäten, sondern auch an seiner Fähigkeit, sie vor den Annäherungsversuchen anderer Männer zu beschützen, soll heißen, sein Alleinrecht geltend zu machen, seine Immunität seiner Domäne zu gewähren, auch in Bezug zu ihrer Keuschheit. Diese Art der „Domestizierung“ von Frauen ist ein auffallendes Merkmal aller mediterraner Gebiete.
Die symbolische Bedeutung von gehörnten Tieren hat etwas mit den realen Verhaltensweisen dieser Tiere zu tun. Böcke z.B. dulden nämlich ebenso, wie betrogene Ehemänner, dass andere männliche Artgenossen über die Weibchen in ihrem Bereich sexuell verfügen. Hirten bestätigen, dass, wenn zwei Böcke um ein Weibchen kämpfen, der Sieger zuerst das Weibchen deckt und dann dem Verlierer dasselbe zugesteht.
Die Gebärde einer Hand zu zwei Hörnern (entweder abgespreizter Zeige- & Mittelfinger oder Zeige- & kleiner Finger) gehört ebenfalls zu dieser Redensart. Es gibt mehrere Versuche der Deutung der Gebärde. Zum Ersten ist eine doppelte Phallus-Symbolik anzunehmen, die zwei Liebhaber aufzeigt und somit als Ehrenkränkung interpretierbar ist.
Zum Zweiten als magische Abwehrgeste gegen den bösen Blick und somit gleichzeitig als Abwehr- und als Spottgeste gilt.
Und zum Dritten bezieht es sich auf gehörnte Tiere wie den Ochsen, den Ziegenbock oder den Steinbock, wobei letzterer als Tierkreiszeichen gemeint ist. Die unter dem Zeichen des Steinbocks geborenen Menschen sollen demnach geplagt sein und ihnen vor lauter Kummer Hörner wachsen („In capticorno aerumnosi, quibus prae mala sua cornua nascuntur“) ,und dass die Frauen von der Liebesgöttin zu Üblem verleitet werden. Der Ochse könnte als Symbol der gutmütigen Dummheit, der Ziegenbock als Sinnbild der Geilheit in diesem Zusammenhang als Vergleichsgröße herangezogen werden. Diese gehörnte Handgebärde konnte auf Wandbildern Pompejis und auf etruskischen Grabmälern des 6. Jhd. v. C. entdeckt werden.
Daneben gibt es Sagen und Fabeln, nach denen sich die Untreue der Frau durch ein Horn offenbart, das dem Ehemann aus der Stirn wächst.
Die öffentliche Denunzierung des Betrogenen im Mittelalter wurde beispielsweise vom spanischen Statthalter Neapels, des Herzog von Ossuna, durch einen Hahnrei durchgeführt:
"auf einen Esel ruckwärts setzen, zwey grosse Hörner auf das Haupt binden und in der herumb führen und durch den Diener sein Vergehen ausruffen" (Harsdörffer: "Schauplatz lustreicher Geschichte", 1660).




65. Welche Absicht hat jemand, der einem anderen die Glocke läutet und dann versteckt die Reaktion beobachtet?

Klingelstreich Glocke läutet läuten verstecken Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

65. der Klingelstreich

Ein fast jeder kennt eventuell das Gefühl von beiden Parteien. Zum einen dieser Nervenkitzel, wenn man es tut und zum anderen, wenn man dadurch genervt wird. Vorwiegend ist es ein Kinderstreich, bei dem man an einer Haustür klingelt und dann wegrennt beziehungsweise sich versteckt, um die Reaktion der hereingelegten Person zu beobachten. Um es effektiver zu gestalten, besteht die Möglichkeit, eine Türklingel beispielsweise mit Klebeband oder einem Streichholz zu fixieren, nachdem sie gedrückt wurde. Dieser Tipp sollte mit Vorsicht betrachtet werden, denn gelegentlich sind die Aufgescheuchten durch diesen Scherz sehr in Rage und könnten Vergeltung suchen. Oder der Streichspieler ist zu langsam und wird ergriffen.




66. Was wird mit einer guten Vorstellungskraft oder Phantasie gleichgesetzt?

Kopfkino haben Vorstellungskraft Phantasie Fantasie Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

66. Kopfkino haben

Selbst beim Ruhen, ob wach oder im Schlaf läuft ein kognitiver Prozess ab, das Träumen. Wenn man so wegdriftet, läuft vor dem geistigen Auge ein Film ab. Welcher Film, ist bedingt durch die jeweilige Stimmung, die eingehenden Reize und die körperliche Verfassung.
An einem lauen Sommerabend mit der liebsten Person an seiner Seite könnte sich der romantischste Kitsch einstellen. Hingegen in einer schaurigen verregneten Gruselnacht könnten selbst Monster unter dem Bett verstecken oder aus dem Schrank kommen. Bedingt durch die musischen Einflüsse der natürlichen und der vom Menschen geschaffenen Umwelt ist es jedem möglich sich seinen eigenen Film zu erfinden. Töne und Geräusche, Bilder, Musik, Bücher und Filme sind dann Produkt derer die Kreativität des Geistes in die Realität verwirklichen und somit wiederum neues Kopfkino bei anderen hervorrufen.




67. Um eilig zu verschwinden, tut man was, wenn in aller Hast seine wenigen und notwendigsten Habseligkeiten gegriffen werden müssen?

seine Siebensachen zusammenpacken eilig verschwinden Hast wenige Habseeligkeiten Notwendigkeit Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

67. seine Siebensachen zusammenpacken

Die Zahl „Sieben” spielt in der volkstümlichen Anschauung seit jeher eine wichtige Rolle. Sie wird als positive als auch als negative Zahl betrachtet, gefürchtet und geehrt. Den Babyloniern verdanken wir die Erfindung der siebentägigen Woche (um 1600 v. Chr.). Über das Juden- und Christentum ist die Sieben auch in deutsches Recht und Brauchtum gekommen: Sieben Zeugen werden als glaubwürdig angesehen, es gibt sieben Kurfürsten, sieben Ratsherren, und am normalen großen Galgen ist Platz für sieben Gehenkte. Auch in der Sage und im Märchen dominiert die Sieben: Es gibt sieben Schwaben, sieben Geißlein, sieben Zwerge, und das tapfere Schneiderlein tötet sieben Fliegen auf einen Streich.
In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts hat der österreichische Priester Arnold eine Dichtung verfasst mit dem Titel „Von der Siebenzahl”. Hier werden die besonderen Eigenschaften dieser Zahl hervorgehoben. In dieser uns geläufigen Redewendung steht das Zahlwort nun mehr eher für eine geringe Menge, für wenig. Allerdings wird es auch im Nebensinn personell angewendet in Bezug auf des Kleinen und Armseligen. Oft wird es mit dem Ausruf verbunden: „Geh! Verschwinde für immer!”




68. Wie sagt man wenn man sich vergeblich abmüht und die Arbeit schier umsonst scheint?

mit dem Vogelbauer Milch holen gehen abmühen Arbeit umsonst vergeblich Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

68. mit dem Vogelbauer Milch holen gehen

Diese Redewendung ist im Vergleich ähnlich mit diesen:
"Wasser in ein Sieb schöpfen"
"Wasser in einem Sieb tragen"
"mit einem Sieb Wasser schöpfen"
Es handelt sich hier um ein unmögliches Unterfangen. So sehr man sich auch bemüht, aller Mühe ist umsonst. Diese Bildlichkeit des Schöpfens von Flüssigkeiten wurde schon 1639 in der ‚Haushaltung’ von Chr. Lehmann niedergeschrieben (S. 380): „Wer dasjenige, was er gewonnen, nicht kann erhalten schöpft Wasser in Sack. Die verbildlichte Überlieferung kommt aber wahrscheinlich von der griechischen Sage vom Faß der Danaiden, worin die Töchter des Königs Danaos, die ihre Männer ermordet hatte, mußten zur Strafe in der Unterwelt Wasser in ein durchlöchertes Faß schöpfen.




69. Was gibt oder nimmt man als Zeichen einer Zurückweisung?

einen Korb geben Zeichen Zurückweisung Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

69. einen Korb bekommen / geben

In Schlesien wurde das Zeitwort ‚korbisiren’ gebraucht (Wencel Scherffer ‚Gedichte’ 568, 609).
Der Korb hat in der Geschichte viele Möglichkeiten der Nutzung und Bedeutung erfahren wie u.a. Opfergaben, Transport von Waren oder Personen, Osterbräuchen oder Hochzeitszeromonien. Noch heute wird in verschiedenen Gegenden Deutschlands der Spruch gesagt: „Einen Korb kannst du kriegen, aber einen Boden sollte er haben."
Mittelalterlicher Sitten um der Brautwerbung sind bis zum 17./18. Jahrhundert bekannt gewesen. Eine besagt, dass das Mädchen dem unbequemen Werber als abweisende Antwortsgeste einen bodenlosen Korb ins Haus schickte. Oder eine andere Sitte, welche sich in Märchen wiederfindet, wo dem Werber ein Korb mit lockerem Boden zum Fenster seiner Angebeten herabgelassen wurde und unter dessen Gewicht beim Heraufziehen des Korbes der Boden dann durchbrach. Dieser durchgefallene Liebhaber war dann auch im Ansehen der Bevölkerung gemindert. Dies konnte zurecht als Gemeinheit ansehen werden. Woher auch die ‚bodenlose Frechheit’ herrührt.




70. Wie wird das Koitieren oder Kopulieren zweier Menschen umgangssprachlich noch genannt?



70. ein Rohr verlegen

Ginge man es ganz naiv an, wäre das der vorsätzliche Verlust einer Installationseinheit. Also müßte man sich überlegen, wo man das Rohr zuletzt liegen gelassen hat. Dann schreitet man den Weg zurück ab bis dahin, wo man sich noch erinnert es benutzt zu haben.
Pragmatisch entstand diese Redewendung wohl mit der Einführung der Kanalisation und der Gasversorgung über ein Verteilersystem. Die sogenannten Gas-Wasser-Installateure (kurz und plump: Klempner) waren und sind ganze Kerle, wie jeder auf dem Bau. Da wird in verschiedenster Form die Begattungsform seiner neuen Eroberung umschrieben. Weil in der Geschichte das Handwerk eher vom Mann beherrscht wurde, sind die Geschlechtsverkehrsbezeichnungen eher maskulin tituliert, schon allein wegen der prägnanten Eindringlichkeit des Mannes: „nageln“ , „aufbocken“ oder „ein Rohr verlegen“!




71. Was ist ein modischer Trend bei Alt und Jung?

einen Schnauzer tragen Oberlippenbart Moustache Kaiser-Wilhelm-Zwirbelbart Dalí Chitow Obrecht Bismarck Menjou Chaplin Damenbart Hitler Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

71. einen Schnauzer tragen

Es ist neben der dicken Hornbrille des Opas auch der Bart ein modisches Zeichen im Gesicht eines „Hipsters“. Im Laufe der Geschichte des Oberlippenbartes hat er viele verschieden Betitelungen durch die unterschiedlichsten Arten und Formen erhalten: Walrossbart, Schnorres, Schnorrati, Sör, Rotz- oder Popelbremse, Popelfänger, Bürste, Schenkelbürste oder auch Pornobalken, Schnurrbart (katzengleich), Schnauz, regionale Ausdrücke sind Schnäuzer und Schnurres und in der Schweiz heißt er Schnauz. Jeder kennt das französische Wort Moustache. Durch viele Berühmtheiten bekam er durch deren eigenartige Modelierung deren Namen: Kaiser-Wilhelm-Zwirbelbart, Dalí, Chitow, Obrecht, Bismarck, Menjou, Chaplin/Hitler usw.

Aber ebenfalls kann man sehr oft alte Damen beobachten, die ihr kleines Hundchen nicht Gassi führen, sondern tragen. Die Arten der Hunde sind dabei eher auf Handtaschengröße beschränkt. Der sogenannte Damenbart soll am Rande auch erwähnt werden.




72. Wie bezeichnet man das Leiden von Ohrgeräuschen oder Tinitus, oder wenn die Person einfach spinnt?

einen Mann im Ohr haben Ohrgeräusche Tinitus spinnt Spinner Klapse Klapsmühle Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

72. einen Mann im Ohr haben

Noch zum Ende des 20. Jahrhunderts hätte man jemanden zum Psychiater geschickt, wenn er mit sich selbst spricht. Im Zeitalter von Freisprechanlagen, Kopfhörern und Headsets fallen die schizophrene Menschen nicht mehr so arg auf, weil jeder denken könnte er telefoniere.
Und doch kommt es ursprünglich daher, dass diese Redewendung eine Aussage, vor allem einen Wunsch oder eine Forderung als sinnlos abgetan wird. Er sei, als ob ein kleiner Mann ihm im Ohr das Törichte oder Sinnlose hervorgebracht hätte und dem Vernünftigen den Gehörgang versperrt hätte. Auch wenn man diese Redewendung eher in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts oder in das altertümliche krankheitsdämonische Denken einordnen könnte, ist es doch erst kurz vor des 1. Weltkriegs aus Berlin bekannt. Ein Berliner Arzt soll nach dem klinischen Ausspülen des Ohres und Entfernen eines Pfropfens gesagt haben: „Jott sei Dank, det der kleine Kerl raus ist!"




73. Wie bezeichnet man das Abschwatzen oder Abbringen von etwas oder jemanden?

Wie bezeichnet man das Abschwatzen oder Abbringen von etwas oder jemanden etwas aus dem Kreuz leiern Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

73. etwas aus dem Kreuz leiern

Bekanntlich sind die unterschiedlichen Formen des Kreuzes allseits bekannt. Es findet sich wieder in strikten Religionen, fanatischen Weltanschauungen, auf fantastischen Piratenschatzkarten, körperlichen Rückseiten oder demokratischen Abstimmungsformularen.
Auch die Leier ist nicht erst seit dem Berliner Leierkasten bekannt. Schon die Bauern- oder Kurbelleier war auf eine bestimmte Tonlage und Melodie abgestimmt. Die mangelnde Variierbarkeit beim Spielen und das nachhaltige Einerlei ihrer Musik gab der Leier das Bild des Eintönigen, Immerwiederkehrenden und Aufdringlichen.
Ebenso ergibt sich auch das Bild, wenn man eindringlich überredet wird etwas zu geben, zu tun oder zu entscheiden. Der standhafte Wille einer Person wird mit einer sich wiederholenden (leiernden) Aufdringlichkeit zermürbt bis endlich erreicht wird worauf es abgezielt war.
Nicht ohne Grund fasst der Betroffene sich hinterher auf seine Rückseite (Rücken oder Kopf), da ja etwas ihm entnommen wurde.




74: Wie wird Symphatie ausgedrückt?

Wie wird Symphatie ausgedrückt ein Kompliment machen Geschenk Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

74. ein Kompliment machen

Höflichkeit, Ehrlichkeit und Freundlichkeit sind eine gesunde Basis für einen angenehmen Umgang mit einander, bei dem der Wortaustausch wie beim Tennis gut vorgelegt und angenommen wird. Wenn dann auch noch Sympathie damit hineinspielt, beginnt eine Umschmeichelei, vielleicht aus Verlegenheit oder aus promptem Entzücken des Gefallens. „Was für ein hübsches Lächeln sich in Ihren Augen wiederstrahlt“, könnte dann vom Charmeur kommen. Ein Kompliment zu machen, ist wie ein verbales Geschenk. Nicht nur der Inhalt muss stimmen, sondern auch die Verpackung und auch die passende Schleife sowie die Art des Überreichens. Ebenso das richtige Annehmen ist eine Kunst, was manchmal wegen der eigenen Unsicherheit nicht gut klappt. Beide Seiten sind als positiv in Bezug zum Kompliment zu werten.
Im Gegensatz dazu gibt es auch eine negative Wendung im Bezug des Komplimente verteilen und zwar das Erzielen bzw. Ergaunern von Wortgefälligkeiten um sein Ego aufzubessern („Fishing for Compliments“).




75. Wie beschreibt man jemanden der voller Energie oder Tatendrang ist? Desöfteren können Kinder deswegen au nicht still sitzen!

Wie beschreibt man jemanden der voller Energie oder Tatendrang ist Desöfteren können Kinder deswegen au nicht still sitzen Hummeln im Hintern haben Arsch Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

75. Hummeln im Hintern haben

Schon in Luthers ‚Sprichwortsammlung’ ist verzeichnet: „Erhat Humel ym arse“. Vermutlich soll der Vater von Richard Strauss beim Anhören eines Musikstückes seines Sohnes gesagt haben, er wäre ihm gewesen als hätte er die Hosen voller Hummeln.
Heute ist es zungenleicht aufgrund des Stabreims in der Verwendung des mehrfachen H.




76. Wohin kommt man, wenn man in eine mißbräuchliche Lage kommt durch Schwierigkeiten, Peinlichkeiten oder Probleme?

Wohin kommt man wenn man in eine mißbräuchliche Lage kommt durch Schwierigkeiten Peinlichkeiten oder Probleme in Teufels Küche TeufelskücheRedewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

76. in Teufels Küche kommen

Die Hölle sei ein heißer Ort, entnimmt man dem alten Volks- und Aberglauben. Ein Ort, wo die bösen und ungeratenen Seelen zur Verdammnis wandern, wie man den Preisungen von religiösen Institutionen und deren Vertretern erfahren kann. Rechnete man die permanent ansteigende Bevölkerungsanzahl und deren Dezimierungsversuchen natürlicher (Erschöpfungs-/Krankheitstod) oder willkürlicher (Krieg, Mord, Verbrechen) Art, dann ist die Hölle wohl mehr als 5000mal größer als die Oberfläche der ganzen Erde (inklusive Wasseranteile). Da ist es wohl nur verständlich, dass es auch da einen Mittelpunkt geben muss.
In unserem traditionellen Dasein ist die Küche seit jeher der Mittelpunkt eines jeden Haushalts gewesen. Geht es jemanden gut heißt es „in seiner Küche raucht es immer“. Grimmelshausens ‚Simplicissimus’ entnimmt man „Einen Haufen Freunde hat man solange die Küche raucht.“
Der Ausdruck „in Teufels (oder auch Henkers) Küche kommen“ beruht auf der Vorstellung, „dasz ... die Teufel ... ausz höll und fegfeuer ein küchin gebauet haben, darinn sie ir seelen nach irem willen sieden, abcken und braten“ (Fischart, 1588)
Burkard Waldis benutzt die Redensart in der Fabelsammlung ‚Esopus’ 1548 (4,12):
„Begab sich, das derselbig gsell
geschlagen ward und kam in die hell,
ins teufels kuchen.“
Ebenfalls in Goethes Faust findet man die Teufels-oder Hexenküche, in welcher die Sünder gequält und und die Spezialitäten zubereitet werden Teufels- oder Satansbraten. Auf Erden ist dieser auf bekannt für sehr böse Menschen.
Literarisch ist nur des Teufels Großmutter bekannt (z.B. in „Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren“). Ausgehend der jüdischen Geheimlehre der Kabbala schuf Gott als erste Frau Adams die Dämonin Lilith. Bibelgeschichtlich dürfte das die erste Scheidung sein, denn Lilith verließ ihn und auf anderen Weg sich fortzupflanzen. Aber zu ihr gibt es eine wunderbare zeit-,ort- und religionsübergreifende Geschichte: http://de.wikipedia.org/wiki/Lilith

Abschließend bleibt nur sagen, dass, wer einmal in des Teufels Küche kommt, sollte sich auf jeden Fall mit Topflappen bewaffnen.




77: Was sieht man wenn man sehr wütend wird oder zornig ist?

Was sieht man wenn man sehr wütend wird oder zornig ist rotsehen rot sehen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

77. rotsehen

Rot bezieht sich meist in der volktümlichen Umgangssprache auf die Farbwandlung der Haut durch verschiedene Gefühlslagen. Auch die Gefühlslage des Zorns wird durch die Reizfarbe (aus dem Tierreich kommend) oft zum Ausdruck gebracht. Irrtümlicherweise wird angenommen, dass der Stier in der Arena erst richtig wütend wird, sobald er das rote Tuch sieht. Jedoch reagiert dieser nur auf die Bewegung des Tuches, da er farbenblind ist. Trotzdem hat diese Redensart ihren Ursprung im Stierkampf.
Das rote Tuch (für jem. sein) ist somit durch einen Unbekannten in die Sprichwortironie übernommen worden bei einem Gästebucheintrag:

„Was für den Stier das rote Tuch,
ist für den Gast das Gästebuch!“




78. Was passiert wenn man einen kurzen heftigen Schmerz verspürt?

die Engel singen hören Schmerz Liebe Seeligkeit Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

78. die Engel singen hören

Im heutigen Rahmen wird man überall beschallt, ob man will oder nicht. Die Musik hilft den Einkaufstrieb wunderbar zu fördern. So bleibt kein Kauftempel stumm wie noch zu Uromas Zeiten. Nur selten aber vernimmt man die wirklichen himmlischen Töne. Man sollte sie eigentlich erst nach dem Durchschreiten der Himmelspforte, also nach seinem eigenen Dahinscheiden hören, so heißt es zumindest in der christlichen Religion, aber schon allein, wenn man sich den sogenannten Musikantenknochen stößt, glaubt man den überirdischen Chor zu vernehmen.




79. Wie wird die Anpassung an eine Gesprächssituation genannt?

den richtigen Ton treffen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

79. den richtigen Ton treffen

Wie heißt es so schön?: „Der Ton macht die Musik!“ (Herkunft unbekannt)

Der Ton, aus dem Griechischen tonos = das Angespannte, bezeichnete ursprünglich die Spannung der Saite und kommt im 11. Jahrhundert mit der Fachsprache der höfischen Minnelyrik in den deutschen Sprachgebrauch. Er findet sich in allen Bereichen der Akkustik wieder und wird durch viele Komponenten beeinflussbar. In der Sphäre der Musik wird er klar dargestellt über Tonart und Tonleiter, anderseits werden auch Gefühle angeboten, wie Stimmführung, -färbung und -lage (sanft, barsch usw.). Die Lyrik beherbergt für dieses einfache Wort ‚Ton’ ein unbegrenztes Spektrum an Beschreibungen in Verb, Adjektiv und Substantiven.
So ergeben sich in den gesellschaftlichen Umgangsformen auch vielreichende Beschreibungen von unterschiedlichen Situationen. Es kann ein rauer Ton (bei Gewaltandrohungen) sein, aber auch ein herzlicher (wenn es sich um verständnisvolle oder familiäre Ereignisse handelt), oder ein falscher (bei einem Gebrauch von ungerechten oder ungehörigen Wörtern).
Es sind die gesellschaftlichen Umgangsformen, die ein Miteinanderleben prägen und die Kommunikation befindet sich in einem sogenannten „Gesellschaftskonzert“. Hierarisch gibt es Persönlichkeiten, die tonangebend sind und damit maßgeblich oder vorbildhaft sind.
Wie der Freiherr von Knigge in seinem Buch ‚Roman meines Lebens’ (1781-1783) schrieb: „Daß in einer Residenz sich alles nach dem Ton stimmt, den der Fürst angiebt“. Ebenso in „Über den Umgang von Menschen“ (1788) beschreibt Knigge den „guten Ton“ mit seiner Sammlung praktischer Lebensregeln für einen gepflegten und sicheren Umgang miteinander sicherzustellen. Manche Weisheiten daraus sind durchaus außer Mode gekommen, aber jeder sollte versuchen „den richtigen Ton zu treffen“, damit Konflikte keinen Gewaltpunkt erfahren.




80. Wie wird man beschrieben, wenn man sein Schicksal selbst bestimmt und dafür einsteht sein Ziel zu erreichen?

seines Glückes Schmied sein Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

80. seines Glückes Schmied sein

Glück kann eigentlich nicht dargestellt werden, es passiert einfach. Wie ein Zufall kommt es und geht. Jeder kennt die fortunisierenden Hilfsmittel wie das gefundenes Hufeisen oder das vierblättrige Kleeblatt. Auch hier spielte der Zufall schon eine wichtige Rolle, denn die Wahrscheinlichkeit dieses zu finden ist schon sehr klein. So kann auch keiner sicher sein, dass er zum Beispiel in der Lotterie gewinnt. Aber im Leben sollte es ja nicht um das große vollendete Glück gehen, sondern eher um die kleinen Momente, die unser Leben beschreiben. Wohin unser Weg führt kann jeder selbst entscheiden. Man muss nur den Entschluss fassen sein Ziel umsetzen zu wollen und mit Geist und Kraft dahinterstehen.
Im Zeitalter einer relativen Liberalisierung steht jedem alle Möglichkeiten offen. Die Tief- und Rückschläge werfen manche zurück, aber helfen auch die Kraft weiterzugehen zu fördern. Nur wer die Willenskraft hat, kann „seines eigenen Glückes Schmied“ sein.




81. Was ist eine Gemeinsamkeit zwischen einer Fortbewegung einer Tiergattung und einer Turnform im menschlischen Schulsport?

Bockspringen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

81. Bockspringen

Dem Bock werden viele verschiedene Eigenschaften zugeschrieben. Es heißt: stinken ..., stur oder störrisch sein ..., dumm sein ... oder geil sein wie ein Bock. Im Märchen „Tischlein Deck Dich“ verkörpert die Ziege die Eigenschaften eines Bockes und treibt die Familie auseinander, weil sie nur auf ihren eigenen Vorteil aus ist.
In der Sexualität wird es sehr oft mit dem Bock in Zusammenhang gebracht. ‚Jemand wird aufgebockt’, ‚man hat bock auf jemanden’, ‚man will jemanden auf die Hörner nehmen’ oder ‚die Hörner stutzen’.
Aber auch im unverfänglichen regulären Sportunterricht bleibt man vor dem störrischen Getier nicht verschont. Die kleine „harmlose“ Version des Lang-/Seitpferdes ist der Bock und ein jeder musste über diesen akrobatisch oder elegant hinüberspringen. Viele haben diesen Quälgeist in keiner guten Erinnerung, weil man gegengesrpungen ist, oder beim Aufstützen abgerutscht ist oder gar beim Abrsprung vom Brett unter den Bock geglitten ist. In jeden Fall war er glücklicherweise ruhig. Nur die peinlichkeit der Klasse war auf Seiten des Unglücklichen.

Woran sich aber vielleicht viele mit Freuden erinnern werden, ist ein beliebtes Gemeinschaftsspiel, wo es nur um die Freude geht und nicht um einen Wettkampf. Es ist eher das spielerische Erlernen vom Überwinden von Hindernissen.
Wer erinnert sich noch daran, wenn man sich in eine Linie nacheinander hinhockte und der letzte der Reihe begann über alle mit gegrätschten Beinen drüber springt. Man musste bei einigen Personen hoffen, dass man nicht drunter zusammenbricht, wenn sie dann dich passierten. Die Reihe setzt sich ja immer fort, weil jeder dann einmal der letzte der Reihe ist und dann über alle drüber springen darf im sogenannten „Bockspringen“.




82. Was tut derjenige, wenn etwas in Wirklichkeit nicht so ist, wie es einem eingeredet wird?

jemanden etwas weiß machen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

82. jemanden etwas weiß machen

Einleitend kann angebracht werden, dass es vergleichend ein wunderbar bildliches schwäbisches Wortspiel gibt: „Du machst mr nix weis – was schwarz ist.“

Bis ins 19. Jahrhundert nahm man an die gesamte Wortfamilie der „Weisheit“ (bezogen auch auf ‚die Weisheit mit Löffeln gefressen haben’ würde mit ß geschrieben, doch da lag man falsch.
Bis ins 16. Jahrhundert bedeutete die Redewendung jemand in Kenntnis zu setzen, aber mit der häufiger werdenden Ironisierung wendete sich die Bedeutung zu jemanden etwas einreden, aufbinden oder vormachen.
Belegbar sind beide Aspekte (des Irrtums und der Bedeutungsänderung) mit verschiedenen Zeitdokumenten von Heinrich Julius von Braunschweig (1564-1613), Jean Paul (eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825)oder Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832).
H.J. v. Braunschweig (ein Regent in Form von psotulierter Bischof, Herzog, Fürst und Administrator) schrieb in ‘Von einer Ehebrecherin’ 1594: “So wil ich meiner Frawen weis machen, ich wil verreisen.”
Jean Paul (dessen Namensänderung auf dei große Bewunderung Jean-Jacque Rousseaus zurückzuführen ist) schrieb spottend in seinem Werk 26,48: “Damit ich aber nach dem bisherigen Weismachender Gesellschaft glaubhaft werde, so will ichs ihr ... beschwören“.
J.W. v. Goethe spielt in Distichon, einem Zweizeiler auf den englischen Physiker Newton mit ‚weiß machen’ und ‚weismachen’ an:
„Weiß hat Newton gemacht aus allen Farben. Gar manchens
Hat er euch weisgemacht, das ihr ein Säkulum glaubt.“

Abschließend gibt es auch eine Substantivierung im niederdeutschen Dialekt von ‚weismachen’: „Regnets?“ – „Nö, is man son Wiesmaken!“, was soviel heißt wie es scheint nur so, weil nur vereinzelte Tropfen fallen.




83. Welche Aktion führt man durch, wenn man den einzig richtigen Weg einschlägt, um eine Schwierigkeit zu bewähltigen?

den Stier bei den Hörnern packen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

83. den Stier bei den Hörnern packen

Diese Redewendung ist auch bekannt unter ‚den Bock bei den Hörnern fassen’.
Der Stier wie auch der Bock sind beides Tiere in der menschlichen Nutztierhaltung mit starkem Charakter, wie alle Tiere in freier Natur mit Gehörn. Das Gehörn oder Geweih dient im Großen und Ganzen zur Revierverteidigung zwischen Rivalen oder auch gegen Raubtiere und Vorrang im Begattungsauswahlprozedere. Die Spitzen sind ein heikles Mordinstrument, wenn man nicht mit selbigen dagegen angeht.
Daher ist diese Redewendung ein besonderer Ausdruck von aufgebrachter Willensstäre oder Mut. Um heroisch dokumentieren zu können wird dieses sprachliche Bild ger in der Presse und Politik verwendet. So hieß es bereit 1874 in der ‚Schlesischen Presse’): „Diese Partei verläßt den Kampfplatz, auf den sie in Absicht getreten war, den Stier bei den Hörnern zu fassen, in sehr niedergeschlagener Stimmung“.

Man sollte aber auch bedenken, dass sowohl der Bock als auch der Stier keinen Angriff suchen, außer sie wurden extrem gereizt oder auf ein bestimmtes Signal (Aktion oder Reaktion) konditioniert.
Diese Redewendung könnte wohl eher auch Bedeutung darin finden, das aufgebrachte Tier zu bändigen und zu beruhigen, welches dann auf die Schlichtung von hitzige Debatten oder Streit zu übernehmen wäre.




84. Was ist ein ornithologischer Käfig?

der Vogelbauer Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

84. der Vogelbauer

Hier wird ein Begriff gesucht, worin die gefiederten Freunde aufbewahrt werden!




85. Was denkt man erlebt zu haben, wenn sein Ableben erfolgreich verhindert hat?

den Tod vor Augen haben Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

85. den Tod vor Augen haben

Ein Erlebnis, wie der Kampf um das Leben kann einen schon etwas irre führen. Nicht ohne Grund beschreibt man solches auch gern mit ‚man ringt mit dem Tod’. Mag es ein kurzer Schreckmoment sein, wo einem ‚das Herz in die Hose rutscht’ oder ‚die Knie anfangen zu schlackern’. Mag es durch eine Unachtsamkeit von einem selbst passieren, wie ein stolpern an einer Klippe und sich wieder sichern können oder durch Fremdeinwirkung, wie z.B. durch die Bedrohung mit einer Waffe. Die spontane Angst übermannt einen in jedem Fall und das kurze (oder lange) Leben ‚zieht wie ein Film im Schnelldurchlauf vorbei’.

Die Herkunft, dieses aus einem Irrtum entstandenen Ausdrucks, ist letztendlich nicht vollständig zu erklären.




86. Was tut man, wenn jemanden in die Dunkelheit der Ungewissheit durch Täuschung leitet?

jemanden hinters Licht führen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

86. jemanden hinters Licht führen

Im eigentlichen Sinn ist die Führung Führung ins Dunkle, wo er nichts mehr sehen kann für das Betrügen oder Täuschen verwendet.

Einen literarischen Aufgriff gibt es in den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm.

Zum ersten: „Der Gevatter Tod“ (KHM 44) von 1845, wo der Tod ein Patenkind eines kinderreichen Mannes annimmt und dieses beschenkt, indem er es zu einem berühmten Arzt machen wolle. Die Abmachung zwischen Arzt und Tod ist, dass der Arzt erkennt, ob die Person zu Tode geweiht ist oder leben darf durch die Position des Gevatter Tod am Bette des Erkrankten. Steht der Tod am Kopf, Leben, und zu den Füßen, Tod. Nur betrügt der Arzt den Tod zweimal, in dem er den Erkrankten einfach umpositioniert und diesen somit heilt. Der Tod wirft ihm vor ihn um das Lebenslicht desjenigen gebracht zu haben.http://www.maerchenlexikon.de/Grimm/khm-texte/khm044.htm

Zum Zweiten: erstmal veröffentlicht 1819 in der 2. Auflage der KMH an Stelle 61 stehend „Das Bürle“. Hier wird nur das Zitat aufgeführt, da sich das Dorf betrogen fühlt von einem kleveren Bauern, der das Bürle genannt wird. Dieser hilft drei Leuten mit Weissagungen und erhält dadurch den Reichtum des anderen. Als die anderen Bauern nach der Herkunft seines Reichtums fragten, antwortete er er hätte ein Kuhfell für 300 Taler verkauft, was wiederum das einfältige Restvolk glauben ließ, dass unter den Kuhfellen der Reichtum liege und so schlachteten sie alle ihre Kühe. Als sie mitbekamen als sie betrogen worden, wollten sie ihn in ein Fass mit gespickten Nägeln stecken zur Strafe, aber um diese kommt er auch herum. http://www.grimmstories.com/de/grimm_maerchen/das_buerle




87. Wie bezeichnet man die Art der Aktivität, wenn sie eilig, flüchtig und ungenau durchgeführt wird und man dabei in einer bedrängten Lage sich befindet?

etwas zwischen Tür und Angel tun Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

87. etwas zwischen Tür und Angel tun

Anders wird es auch noch umschrieben durch „eingekeilt sein zwischen zwei Möglichkeiten, ohne zu wissen, welche man ergreifen soll“.

Diese Redensart hat mehrere Bedeutungswechsel erfahren, seitdem sie belegt ist.
In der 2. Hälfte des 14. Jahrhundert wurde von dem mittelhochdeuten österreichischen Dichter Peter Suchenwirt die erste Variante (‚in Bedrängnis sein’) belegt:
„Ein sprichwort ist lang gesait:
Wer zwischen tüer und angel
stöszt seinen vinger unverzait,
der gewinnt an frewden mangel’.


Bei Sebastian Franck in seiner Sprichwörtersammlung von 1561 findet sich die Bedeutung ‚der Ratlosigkeit’ bei:
„Ich stehe zwischen thur vnnd angel, weyss nit, ob ich auss oder ein sol“.
Ebenfalls Martin Luther führt 1566 das in seinen ‚Tischenreden’(91b) an:
„Wiewol ich zwischen Thür und Angel komme und gedrenget muß werden.“ Die gleiche Bedeutung hat die niederländische Redensart „tüschen Bork und Boom stecken.
Die heute geltende Bedeutung ist also schon die dritte, die sich nachweislich desselben Bildes bedient, um jeweils etwas anderes auszudrücken.

Abschließend auf dieses Bild ein amüsanter animalbezogener Zusatz:
Komplimentieren sich zwei Personen gleichzeitig in eine Tür hinein, so sagt man scherzhaft dazu:
"Das ist ja eine Türquälerei!"




88. Was tut man, wenn man durch seine übermäßig pessimistische Haltung das Schlimmste befürchtet und eine ungünstige Situation voraussehen vermag?

den Teufel an die Wand malen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

88. den Teufel an die Wand malen

Der Aberglaube ist schon seit Urgedenken sehr vorherrschend in der menschlichen Gedankenwelt. Das Sinnbild des Bösen und der Herr der Verdammnis nach dem Tod fürchte(te)n die Menschen. Nicht nur den Namen des Teufels zu nennen, sondern auch bloß zu malen, könnte zur Folge haben, dass er sich zitiert fühlen könnte. Dieser Namenzauber, man beschreie/beschwöre/berufe ein Unheil oder einen Dämon herauf allein durch bloßes Nennen in jedweder Form war sehr populär.

Die Vollform „Man darf den Teufel nicht an die Wand malen“ hat sich mit der Abwandlung mit der Verbindung des Austausches vom Segenszeichen C+M+B etabliert zu der Form „den Teufel über die Tür malen“. Sebastian Franck schrieb 1541 in seinen ‚Sprichwörtern’ (2, 104a): „Man braucht den teuffel nit über die thür malen, er kompt von selbs ins hauß“. Auch bei Luther finden sich beide Versionen mit Wand und Tür mit ebenso der Ergänzung. Lessing war ausschlaggebend, dass seit dem 18. Jahrhundert die Wendung „an die Wand malen „ gebraucht wird. Denn in seinem ‚Freigeist’ von 1749 findet man: „Willst du noch dazu keinen Teufel glauben? O! male ihn nicht an die Wand!“

Bismark nutzte diese Redewendung gern in seinen Reden (‚Reden’ XI, 130) wie z.B.:
„Wo sind denn die Gefahren gewesen, die an die Wand gemalt werden als wahrscheinlich eingetretend“
oder:
„Warten Sie doch ruhig ab, bis der unglückliche Krieg gekommen und geführt ist, und enthalten Sie sich der Sünde, ihn an die Wand zu malen“.




89. Wann unternimmt man etwas ohne sich mit anderen Beteiligten darüber abzustimmen oder nutzt eine Sachlage für den eigenen Vorteil?

jeder kocht sein eigenes Süppchen so auch der Tod Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

89. jeder kocht sein eigenes Süppchen, so auch der Tod

Alle Redewendungen welches sich ums Essen drehen sind zahlreich. Die Suppe, ein einfaches Gericht hatte im Alltag eine große Bedeutung, weil es gerade so leicht zu bereiten war und ebenso leicht bekömmlich. Sie hat seit alterszeiten ihren festen Platz in der mehrgängigen Speiseabfolge und ist ein vielen ländlichen Gegenden ein eigenstehende Mahlzeit, man betrachte nur die Frühstückssuppe. Verschiedene Anlässe wurden traditionell mit der Suppe durchgeführt, wie zum Beispiel die „Brautsuppe“ für das Hochzeitsessen, die „Henkerssuppe“ als letzte Mahlzeit vor der Hinrichtung oder die „Totensuppe“ als Leichenschmaus. In einigen Alpengebieten wird sie der Tageszeit gereicht: Morgen-, Mittag- und Nachtsuppe.

Die Zubereitung ist im Großen und Ganzen einfach, da die Inkredenzien einfach nacheinander (oder gleichzeitig) hinzugefügt werden. Die Vorbereitung jedoch ist ein aufwendiger Prozess. Es muss schon vor dem Hinzugeben geputzt und in die mundgerechte Größe geschnitten werden. Das vereint insbesondere Familien, wo man im Kollektiv schneller fertig wird.
Ist jemand doch sehr eigensinnig und ist nicht teamfähig, brödelt er für sich selbst dahin, „er kocht also sein eigenes Süppchen“.
In wenigen Gebieten Südwestdeutschlands findet sich der Zusatz mit dem Tod. Dieser kocht schon seit jeher auf seinem eigenen Feuer. Wenn man ihm zuarbeiten täte, würde es an seiner Arbeit nichts ändern, höchstens beschleunigen und dieses galt es dem Menschen eher als Ziel den Prozess verlangsamen zu wollen und schaffte es doch nicht. Deshalb ist dem Tod nicht in die Suppe zu pfuschen.




90. Gesucht wird ein Spielzeug für Jung und Alt, welches meist in stilisierter Holzform auf zwei Bögen befestigt ist und man das reiten ungefährlich imitieren kann!

das Schaukelpferd Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

90. das Schaukelpferd

Wozu soll ich mich dazu abmühen, wenn es doch schon so ausführlich und dessen Geschichte so anschaulich beschrieben wurde: http://de.wikipedia.org/wiki/Schaukelpferd




91. Wie bringt man jemanden mühsam zur Rede oder horcht ihn aus und entlockt ihm so ein Geheimnis oder Geständnis?

jemanden etwas einen Wurm aus der Nase ziehen Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

91. jemanden etwas (einen Wurm) aus der Nase ziehen

Gemäß der krankheitsdämonischen Vorstellungen, die im Mittelalter um den Wurm kreisten, gab es natürlich auch Heilmethoden, Beschwörungen und gar einen eigenen Wurmsegen.
Insbesondere die heute mit einem anderen Tiernamen belegte Krankheit "Krebs" mit ihren verschiedenen Erscheinungsformen wurde auf innere Würmer zurückgeführt, die am Menschen nagen.Dieselbe Vorstellung ließ den antiken Arzt Galen (129-199 n. Chr.) den gefräßigen Krebs mit seinen langen Scheren zum Namenspaten für die entsprechenden Geschwüre auswählen.

Natürlich gab es zu allen Zeiten Kurpfuscher und Quacksalber, die versprachen, gegen hohes Entgelt den Kranken von seinen Würmern (Krebsen, Grillen usw.) zu befreien. Dazu wurden in aller Öffentlichkeit und mit großem Brimborium den Leidenden allerlei "Würmer aus der Nase gezogen", um den Heilerfolg zu dokumentieren. Über diesen eigenen Stand der "Wurmschneider" schreibt Goethe 1776 in der Dichtung "Hans Sachsens poetische Sendung", in dem er den Stil dieses Dichters in unvergleichlicher Weise nachbildet: "bespottet eines jeden (Narren) fürm (altertümelnd für "Form") / treibt sie ins Bad, schneid´t ihnen die Würm´ / und führt gar bitter viel Beschwerden, / daß ihrer doch gar nicht wollen wen´ger werden." In der Redensart schließlich wird der Wurm zum Sinnbild des Geheimnisses, des verborgenen Wissens (um negative Dinge), das mühsam an das Tageslicht gezogen werden muss, wobei gleichsam ein Heilvorgang zu bemerken ist. Dieser Gebrauch ist seit dem 18. Jahrhundert belegbar.




92. Wann wird jemand berechtigterweise verjagt oder vertrieben?

jemanden zum Teufel schicken Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

92. jemanden zum Teufel schicken

Die Recherche war bis dato nicht abgeschlossen. Die Etymologie wird nachgereicht!




93. Was macht jemand, wenn er sich von jemanden abwendet?

jemanden den Rücken kehren abwenden Geste Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

93. jemanden den Rücken kehren

Hausarbeiten wurden schon in frühen Jahren gering bewertet. Sie sind zwar notwendig für ein zivilisiertes Leben, aber keiner will sie wirklich ausführen. Mit der Erleichterung mit der modernen Technik ist es zwar leichter, aber dennoch für manchen lästig und unangenehm.
Unter dieser Betrachtung ist es vielleicht sehr wahrscheinlich warum Abfälligkeiten in unserem Verhalten mit Reinigungsaktionen assoziiert werden.
Nicht viele wollen freiwillig Staubwischen oder Abwaschen.
Der Rücken als die Seite, die nicht einsehbar vom jeweiligen Eigentümer ist, nimmt flächenmäßig mit den größten Raum ein. Viele Redeanwendungen werden um diese Region gestrickt.
Die ersten Niederschriften finden sich bei Thomas Murner (1475-1537 aus Oberehnheim) und Johannes Agricola (1494-1566 aus Eisleben). Murner schrieb in seiner "Schelmenzunft":
„So ich eyn bryten rucken hab,
Erschrick ich dester minder drab.“
Und dessen Erklärung wiederum findet sich in Agricolas Sprichwörter-Sammlung in der Nummer 170:
„Ist nun yemand so redlichs gemuets, vnd weiß da? man yhm vngerecht thut, wie vil manyn auch beschuldigt, der sagt menlich, er konne es alles wol tragen, er hab eynen breyten rucken, er sey des geschreyß gewonet, er achte es nicht, er konne es wol tragen. Eyn breyter rucke ist geschickter zum tragen, denn ein buckel rucke, oder der schmal ist.“

Mit dem Rücken lassen sich einige Gestiken darstellen.
So auch das auffälligste, das Abwenden von jemanden. Demjenigen den Rücken zu zeigen ist eine Gebärde der Verachtung, da mit dem Rücken auch keine verbale Kommunikation stattfinden kann, weil die Hände meist vorne agieren.
Es ist also doppelt abwertend für die gerichtete Person mit der Geste der Abwertung in Kombination mit der nichtbeliebten Reinigung, wenn man „jemanden den Rücken kehrt“!




94. Welches Present sollte man nicht bemängeln oder kritisieren, sondern dankbar annehmen?

einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul Redewendung Redeanwendung Bilderrätsel toon inktoon Illustration Grafik Sprichwort Bild

94. einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul

Die deutsche Mundart ‚Gaul’ kommt ursprünglich aus einem gut definierten Gebiet in Mitteldeutschland. Im Süden Kaufbeuren (bayerisches Allgäu), im Osten Vohenstrauß (Oberpfalz), im Norden Paderborn (Nordrhein-Westphalen) und im Westen Birkenfeld (Rheinland-Pfalz). Südlich von dieser Gegend gilt es als ‚Roß’ und westlich sowie nördlich gilt es als ‚Pferd’.

Um das Pferd (und seine Mundarten) drehen sich viele Redewendungen, da es ein unabdingliches Hilfsmittel für den Menschen ist.

In dem wohlbekanntesten Pferdesprichwort über das Inspizieren eines geschenkten Gauls rührt daher, dass Pferdehändler anhand des Gebisses ihr Alter feststellen konnten.
Dieses Sprichwort ist schon seit der Antike bekannt und noch heute lebhaft im Gebrauch.Hieronymus (ca. 347-419) führt in der Einleitung seines Kommentars zum Epheserbrief an: „Noli, ut vulgare proverbium est, equi dentes inspicere donati“.
Heute wird dieses Sprichwort gern ersetzt mit der sich reiminizierenden Redewendung:
„Einem geschenkten Barsch schaut man auch nicht ins Maul“!